Geld und Geldwertstörungen

Alessio Ricci
3 min readMar 14, 2021

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Geld

Warengeld → Metallgeld → Münzgeld → Notengeld → Buchgeld (Giralgeld)

Tauschmittel:

  • allgemein akzeptiert
  • selten bzw. nicht reproduzierbar
  • dauerhaft und teilbar

Funktionen des Geldes:

  1. Tausch- oder Zahlungsmittel
  2. Wertaufbewahrungsmittel
  3. Wertmassstab

NGB (Notenumlauf, Giroguthaben der Geschäftsbanken bei der SNB) → Notenbankgeldmenge
M1 (Bargeld, Sichteinlagen, Transaktionskonten) → Geld mit Zahlungsmittelfunktion
M2 (Spareinlagen), M3 (Termineinlagen) → M1 + Wertaufbewahrungsfunktion

Nominalwert = Betrag des Geldes
Realwert = Kaufkraft des Geldes

Landesindex der Konsumentenpreise (LIK)

Misst die Preisentwicklung der wichtigen Güter für privat Haushalte. Besteht aus einem repräsentativen Warenkorb aus 12 Hauptgruppen. Gewichtung der einzelnen Gruppen anhand der durchschnittlichen Ausgaben der Hauptgruppen.

Teuerungsberechnung
Teuerung in Prozent = (Index_neu - Index_alt) / Index_alt * 100

Wird verwendet, um die Inflation zu messen, internationalen Vergleich und Bestimmung von Grössen, wie Löhne oder Renten.

LIK berücksichtig z.B. Krankenkassen nicht.
Warenkorb wird alle 5 Jahre aktualisiert und ruft somit eine Verzerrung auf.

Geldströmungen (Inflation, Deflation)

Inflation = Teuerung, Geldentwertung
Ziel der Schweiz ist eine Preisstabilität in einem Niveau zwischen 0% und 2% Inflation pro Jahr.
Im Grunde ist Inflation schlecht und Deflation schlechter. Deshalb wird eine kleine kaum Auswirkende Inflation angestrebt, um kein Deflation zu erhalten.
Die Inflation wird anhand des LIKs gemässen.

Ursache der Inflation

Inflation von der Geldseite her
Quantitätstheorie
Quantitätsgleichung → M * V = P * Y
M = Geldmenge
V = Umlaufgeschwindigkeit (vernachlässigenswert)
P = Preisniveau
Y =BIP_real (Gütermenge)

Inflation von der Güterseite her
Angebotsinflation → Abnahme des Angebotes
zunehmende Kosten des Produktes

Nachfrageinflation → Zunahme der Nachfrage
zunehmendes Einkommen/Nutzen

Folgen der Inflation

Meist negative Folgen:

für Wirtschaftsteilnehmer mit Nominalwerteinkommen/-besitz
verringert die Kaufkraft des Lohnes

für Steuerzahler
Teuerungsausgleich führt zu höheren Löhnen → mehr Steuern → geringere Kaufkraft des Geldes

für Sachwertbesitzer
Sachwerte steigern ihren Wert durch Inflation
Schulden für Sachwerte (z.B. Hypothek) bleiben Nominal gleich real aber günstiger

Inflationsprobleme

Nominalwerte (Lohneinkommen, Sparkonten, etc.) werden entwertet → durchschnitts Bürger
Sachwerte (Immobilien, Aktien, etc.) sind geschützt von Inflation → wohlhabende Bürger
→ Reiche werden reicher und arme ärmer.

Mehr Inflation weniger Investier → kleineres Wirtschaftswachstum, weil kein Vertrauen in Preisstabilität

Deflation Abnahme des Preisniveaus
Preise sinken immer weiter, weil man auf tiefere Preise setzt und darum wartet

Disinflation sinkende Inflation aber keine Deflation

Stagflation BIP bleibt gleich es herrscht aber Inflation

Die Schweizerische Nationalbank

Aufgaben der Schweizerischen Nationalbank

Hauptaufgabe der SNB ist die Gewährleistung der Preisstabilität unter der Berücksichtigung der Konjunkturlage.

Die SNB hat das alleinige Recht Bargeld in den Umlauf zu bringen.

  1. Versorgung von Liquidität
  2. Bargeldversorgung
  3. ermöglicht das Bargeldlose Zahlen
  4. Verwaltung der Währungsreserven
  5. Stabilität des Finanzsystems

Wie Geld in den Umlauf kommt

Offenmarktpolitik → selbst aktive Wertpapiere und Devisen kaufen
Stehende Fazilitäten anbieten → Kredite an Banken und Staat

Banken müssen wenn sie Geld borgen einen Mindestreservensatz davon behalten und können nicht alles weitergeben als Kredit

Die SNB erhöht die Geldmenge
SNB kauft Wertpapiere, Devisen und senkt die Zinssätze → mehr Geld im Umlauf → Franken wird schwächer

Die SNB senkt die Geldmenge
SNB verkauft Wertpapiere, Devisen und erhöht die Zinssätze → weniger Geld im Umlauf → Franken wird stärker

Geldpolitisches Konzept der SNB

Das Ziel der Preisstabilität erreicht die SNB mit dem Kauf und Verkauf von Wertschriften und Devisen, dem erhöhen und senken des Zinssatzes zum Beeinflussen des Repo-Geschäfts. Dies sind alles indirekte Methoden, um das Ziel zu erreichen.

Libor abgelöst durch SARON

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