Wertschriften und Obligationen

Alessio Ricci
4 min readMay 9, 2021

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Finanzierung mithilfe von Wertpapiere

Bei grossen Investitionen von Unternehmen ergibt sich zwei Probleme:

  1. Riesiger Gesamtbetrag
    Die wenigsten Unternehmen haben enorme Summen herumliegen, um sie zu investieren
  2. Lange Anlagedauer
    Das Kapital ist für eine lange Zeit gebunden und kann nicht anderweitig verwendet werden

Die Lösung ergibt sich in zwei Schritten:

  1. Gesamtbetrag in Teilsummen zerlegen
    Für die einzelne Teilsummen muss eine spezielle Urkunde erstellt werden
  2. Spezieller Handelsplatz für die Urkunden
    Um die Urkunden zu Tauschen gegen Geld braucht es einen Handelsplatz, wie die Börse diese Urkunden werden Wertpapiere genannt

Die Ausgabe der Wertpapiere wird Emission genannt. Sie findet auf dem Geld- oder Kapitalmarkt statt.

Merkmale von Aktien und Obligationen

Eine Aktie ist ein Beteiligungspapier. Eine Obligation ist ein Forderungspapier.

Eine Anleihenobligation geben Unternehmen oder Staat heraus. Diese sind meist über einen Zeitraum von 5–12 Jahren. Eine Kassenobligation können Banken am Schalter heraus geben, meist über einen Zeitraum von 2–8 Jahren.

Stellung des Kapitalgebers

Wenn man Obligation kauft, ist man Fremdkapitalgeber. Der Gesamtbetrag aller Obligationen bezeichnet man als Obligationenanleihe.

Wenn man Aktien kauft, wird man zum Miteigentümer.

Rückzahlung

Eine Obligation wird nach einer vordefinierten Laufzeit zurück bezahlt.

Ein Aktionär hat kein Anspruch auf Rückzahlung.

Mitwirkungsrechte

Als Gläubiger hat man kein Mitwirkungsrecht.

Als Eigentümer hat Recht an der GV teilzunehmen.

Entschädigung

Eine Obligation wird fix verzinst.

Eine Aktie kann muss aber nicht Dividenden ausschütten. Bei Aktien Erhöhung der Unternehmung erhalten die Aktionäre ein Bezugsrecht Entschädigung, weil ihre Aktien nun weniger wert sind.

Kursentwicklung

Aktien sind mehr volatiler als Obligationen.

Risiko

Das Risiko bei Obligationen ist viel geringer als bei Aktien, da im Falle eines Konkurses das Fremdkapital vor dem Eigenkapital zurückbezahlt wird.

Handel von Wertpapieren: So funktioniert die Börse

Die heutige Schweizer Börse heisst SIX Swiss Exchange. Die Teilnehmerbanken der Börse haben Zugang zur elektronischen Handelsplattform. Die Teilnehmer eines Handels sind Effektenhändler (Banken), die Aufträge von Kunden abwickeln.

Kotierte und nichtkotierte Wertpapiere

Das Wertpapiere an der Börse gehandelt werden kann gibt er Voraussetzungen. Wenn diese Zutreffen wird ein Wertpapier an einer Börse kotiert. Nichtkotierte Wertpapiere können nur ausserhalb von Börsen gehandelt werden (OCT = “Over The Counter”).

Wie läuft ein Börsengeschäft ab?

Käufer und Verkäufer geben ihren jeweiligen Banken den Auftrag ein Wertpapier zu Kaufen respektiv zu Verkaufen. Diese Übermitteln den Auftrag an die Börse. Deren System findet den Abschluss. Dieser wird an die Banken Bestätigt (Clearing) und die Beträge bezahlt (Settlement).

Anlagekriterien — das magische Viereck

Beim Investieren gibt es verschiedene Schwerpunkte, die ein Investor zutreffen hat, wobei nicht alle beachtet werden können.

Sicherheit

  • Ausfallrisiko
    Die Kreditwürdigkeit des Kapitalnehmers ist zu beurteilen
  • Geldwertrisiko
    Inflation führt dazu, dass das Geld an Kaufkraftverlust leidet
  • Währungsrisiko
    Kursverluste bei Fremdwährungen müssen berücksichtigt werden
  • Marktpreisrisiko
    Der Preis kann Volatilität aufweisen
  • Zinsänderungsrisiko
    Veränderung von Angebot und Nachfrage führ zu Preisänderungen für Kapital

Um das Risiko zu senken, soll Diversifikation herrschen.

Rendite

Was man aus dem Investierten Geld zurückerhält wird erst dann Aussagekräftig, wenn es ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt wird.

Liquidität

Wie schnell man an das Investierte Geld herankommt, ist abhängig vom Finanzprodukt.

Nachhaltige Verantwortung

Immer wichtiger in den letzten Jahren wurde der Nachhalte Aspekt. Nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch.

Fonds — mit ausgewogenem Mix das Risiko verteilen

Fondsparer haben drei Vorteile:

  1. Risiko Verminderung (Diversifikation)
  2. Relativ kleinen Kapital
  3. Fachleute übernehmen die Überwachung

Mit Anteilscheinen von Anlagefonds ist man Besitzer von vielen Aktien mit nur eine Bruchteil des Preises. Werden Anlagefonds an der Börse gehandelt nennt man sie ETF (Exchange Traded Funds).

Risikofähigkeit und Risikobereitschaft

Um seine Risikofähigkeit und -bereitschaft definieren zu können sollte man sich mehrere Fragens stellen:

  1. Wie sehen die finanziellen Verhältnisse aus?
  2. Sind die finanziellen Lebensrisiken abgedeckt? (Sparkonto)
  3. Welcher Anlagehorizont kommt in Betracht?
  4. Verfügt der Anleger über die notwendigen Fachkenntnisse?

Die Risikofähigkeit definiert ob man finanziell bereit ist ein gewisses Risiko zu übernehmen. Die Risikobereitschaft definiert ob man emotional bereit ist ein gewisses Risiko zu übernehmen.

Risikoprofile, Anlagetypen und Anlagestrategien

Anhand der Risikofähigkeit und -bereitschaft ist man ein anderer Anlagetyp. Es wird unterschieden von:

  1. Zinsertrag (Fixed Income)
    Erhalt des Vermögens
  2. Einkommen (Yield)
    wenig Wachstum
  3. Ausgewogen (Balanced)
    Vermögenszuwachs
  4. Wachstum (Growth)
    bedeutender Zuwachs
  5. Kapitalgewinn (Equity)
    grosser Zuwachs

Aufsteigend wird das Risiko grösser.

Alle Wertschriften werden zusammengefasst zu einem Portfolio. Das Wertschriftenportfolio wird über eine Wertschriftendepot Verwaltet und Aufbewahrt.

Derivate

  • Optionen
    → Optionsgeschäft
  • Futures
    → Termingeschäft

Optionen

  • Call-Option = Kaufoption (Hofft auf steigende Kurse)
  • Put-Option = Verkaufsoption (Hofft auf sinkende Kurse)

Der Käufer einer Option zahlt eine Optionsprämie. Eine Option ist auf ein Basiswert eines Gutes (Aktie aber auch z.B. Getreide).

Call-Option

Der Käufer hat die Option an einem Tag (oder Zeitperiode) ein bevor bestimmtes Gut zu einem Preis zu Kaufen. Dafür bezahlt er eine Prämie. Ist der Preis real niedriger als in seiner Option löst er das Geschäft nicht aus und hat einen Verlust in Höhe der Prämie. Ist der Preis höher löst er die Option aus und hat einen Gewinn vom Preis unterschied des gezahlten und dem aktuellen Wert minus die Prämienkosten.

Put-Option

Der Verkäufer hat die Option an einem Tag (oder Zeitperiode) ein bevor bestimmtes Gut zu einem Preis zu Verkaufen. Dafür bezahlt er eine Prämie. Ist der Preis real niedriger als in seiner Option löst er das Geschäft aus und hat einen Gewinn in Höhe vom Preis unterschied des erhaltenen und aktuellen Wert minus die Prämienkosten. Ist der Preis höher löst er die Option nicht aus und hat einen Verlust in Höhe der Prämienkosten.

Preisbildung

  • Billigst-Order (unlimitierte Kauforder)
  • Bestens-Order (unlimitierte Verkaufsorder)
  • Limitierte Kauforder
  • Limitierte Verkaufsorder
  • Stop-Loss-Order
  • Stop-Buy-Order
  • b = bezahlt
    Alles gehandelt
  • bG = bezahlt Geld
    Kaufaufträge nicht komplett ausgeführt
  • bB = bezahlt Brief
    Verkaufsaufträge nicht komplett ausgeführt

Begriffe

Wertpapier

  • Beteiligungspapier
  • Forderungspapier
  • Nennwert (Nominalwert)
  • Emission

Aktie

  • Dividende
  • Bezugsrecht

Obligation

  • Kassenobligationen
  • Anleihensobligationen

Börse

  • SIX Swiss Exchange
  • Kotierte Wertpapiere
  • Nichtkotierte Wertpapiere

Sparkonto

Geldmarkt

Fonds

  • Obligationenfonds
  • Aktienfonds
  • Immobilienfonds
  • ETF (Exchange Traded Fund)
  • Indexfonds (ETF on SMI)

Anlagekriterien

  • Liquidität
  • Sicherheit
  • Rendite
  • Nachhaltige Verantwortung
  • Diversifikation

Magisches Dreieck

Magisches Viereck

Risikoprofile

  • Risikofähigkeit
  • Risikobereitschaft
  • Portfolio

Anlageziel

Anlageverhalten

Anlagestrategie

  • Zinsertrag (Fixed Income)
  • Einkommen (Yield)
  • Ausgewogen (Balanced)
  • Wachstum (Growth)
  • Kapitalgewinn (Equity)

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