Wirtschaftswachstum und Konjunktur
Konjunktur
Konjunktur
Die Konjunktur widerspiegelt die die Wirtschaftslage anhand des Auslastung des Produktionspotenzials einer Wirtschaft.
Aufschwung → BIP_real nimmt zu
Boom/Hochkonjunktur → viel ausgelasteter als Normalbetrieb, maximal Grenze der Güterherstellungsmenge
Abschwung/Rezession → BIP_real nimmt ab
Depression/Krise → viel weniger ausgelastet als Normalbetrieb, minimale Grenze der Güterherstellungsmenge
Konjunkturverlauf
- Aufschwung
- Boom/Hochkonjunktur
- Abschwung/Rezession
- Krise/Depression
Konjunkturindikatoren - Messinstrumente zur Konjunkturlage
Anzeiger der Wirtschaftslage
Wichtigster Indikator → BIP_real
→ Konsum der Haushalte
→ Konsum des Staates
→ Investitionen
→ Nettokonsum des Auslandes
Konjunkturindikatoren im Konjunkturverlauf
Indikatoren sind:
- vorauseilend (Produktion)
- gleichlaufend (Preis, Löhne)
- nachhinkend (Beschäftigungsgrad)
Arbeitslosigkeit
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
Abhängig der Wirtschaftslage, Boom wenig — Depression viel
Strukturelle Arbeitslosigkeit
Abhängig der technischen Entwicklung einer Wirtschaft
Friktionelle Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit zwischen zwei Beschäftigungen
Sockelarbeitslosigkeit
Strukturelle und friktionelle Arbeitslosigkeit zusammen
Gewisse Arbeitslosigkeit, die immer herrscht
Saisonale Arbeitslosigkeit
Abhängig von der Umwelt
(Bauarbeiten, Tourismus, etc.)
Konjunkturpolitik
BV Art. 100 → Der Bund trifft Massnahmen zum ausgeglichenen Konjunktur Entwicklung.
Übersicht Konjunkturpolitik
Ziel: ausgeglichener Wirtschaftsverlauf
Träger der Konjunkturpolitik: Bund (=Fiskalpolitik) | SNB (=Geldpolitik)
Aktiver oder passiver Instrument Einsatz:
- Steuern
- Investitionen
- Subventionen
- Zinsniveau
- Geldmenge
- Wechselkurse
Aktive Konjunkturpolitik
Aktive Konjunkturpolitik → antizyklische Massnahmen von Bund und SNB
Fiskalpolitik: Konjunkturpolitik des Bundes
Fiskalpolitik sind Massnahmen getroffen vom Bund
- Steuern senken/erhöhen
- Investitionen senken/erhöhen
- Subventionen senken/erhöhen
Krise
- Steuern → senken
- Investitionen → erhöhen
- Subventionen → erhöhen
Hochkonjunktur
- Steuern → erhöhen
- Investitionen → senken
- Subventionen → senken
Geldpolitik: Konjunkturpolitik der Notenbank
Geldpolitik sind Massnahmen getroffen von der SNB
- Zinssätze senken/erhöhen
- Geldmenge senken/erhöhen
- Wechselkurse senken/erhöhen
Krise
- Zinssätze→ senken
- Geldmenge → erhöhen
- Wechselkurse→ erhöhen
Hochkonjunktur
- Zinssätze → erhöhen
- Geldmenge → senken
- Wechselkurse → senken
Expansive Geldpolitik
→ Anwendung in der Krise
Restriktive Geldpolitik
→ Anwendung in der Hochkonjunktur
Passive Konjunkturpolitik
Entsteht durch die Nachteile der aktiven Konjunkturpolitik
Nachteile:
- prozyklische Wirkung
- steigende Inflation
- steigende Staatsverschuldung
Wichtigste Regel:
Zuwachsrate der Geldmenge soll gleich BIP_real Zuwachsrate sein.
Wirtschaftswachstum
Konjunktur ist kurzfristig
Wachstum ist langfristig
Ewiges Wachstum?
Die Güterversorgung nimmt stetig zu.
Wohlstandszunahme → quantitatives Wachstum → BIP_real nimmt zu
Die Folgen der Wohlstandszunahme für die Umwelt
Negative Folgen auf die Umwelt
- Luftverschmutzung
- Wasserverschmutzung
- Bodenverschmutzung und -erosion
- Ressourcenabbau und Übernutzung der Ökosysteme
Grenzen des Wachstum
Nullwachstum = BIP_real bleibt gleich
Vom quantitativen zum qualitativen Wachstum (Wohlstand → Wohlfahrt)
Wohlfahrts-Zunahme → qualitatives Wachstum → BIP_real und Lebensqualität nimmt zu
Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energie- und Ressourcenverbrauch in der Schweiz
Nutzung der Ressourcen und deren Abfälle hängen nicht zusammen zum Wachstum der Bevölkerung und des BIPs
Exkurs: Klimaschutz
Klimaschmutz wurde in den letzten Jahren immer wichtiger. Nachhaltiger Wachstum bedeutet mehr als nur Umwelt.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit besteht aus drei Faktoren:
- Ökonomische Nachhaltigkeit
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Soziale Nachhaltigkeit
Dementsprechend hat sich das Wirtschaftswachstum über die Jahre verändert:
- Quantitatives Wachstum (Wohlstand, Güterversorgung) → Zunahme des BIP_real
- Qualitatives Wachstum (Wohlfahrt) → Zunahme des BIP_real und Lebensqualität
- Nachhaltiges Wachstum (Zunahme der Wohlfahrt heute und morgen) → Zunahme des BIP_real und Lebensqualität heute unter Erhaltung derselben Möglichkeiten für künftige Generationen
Bestimmungsfaktoren des Wirtschaftswachstum
Direkte Einflussfaktoren
BIP = Anzahl Erwerbstätige * geleistete Arbeitsstunden * Produktivität pro Arbeitsstunde
Indirekte Einflussfaktoren
- Politik
- Geographie
- Wettbewerb
- etc.
Wirtschaftswachstum und Bildung/technischer Fortschritt
Technischer Fortschritt → Verbesserung der Technologie → Steigerung der Produktivität der Produktionsfaktoren
Humankapital → Fertigkeiten, Fähigkeiten und Wissen der Arbeitskräfte
Wirtschaftswachstum und Strukturwandel
- Strukturwandel in den Institutionen → innerhalb der Unternehmung
- Strukturwandel in den Branchen → innerhalb einer Branche
- Strukturwandel in den Wirtschafssektoren → innerhalb eines Sektors
- Strukturwandel in den Regionen → innerhalb einer Region
Strukturpolitik
- Strukturförderung
- Strukturerhaltung
Wirtschaftswachstum und Wettbewerb
Freie Wirtschaft
Monopol verbot