Ziele der Wirtschafts- und Sozialpolitik

Alessio Ricci
3 min readApr 15, 2021

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Ein grundsätzliches Dilemma: Unabsehbare Bedürfnisse & knappe Güter

Unabsehbare Bedürfnisse

Ein Bedürfnis ist der Wunsch, einen Mangelzustand zu beheben.

Bedürfniskategorien nach Maslow

Die Maslow-Pyramide besagt, dass ein höheres Bedürfnis nur dann aktuell wird, wenn das wenn die Vorhergehenden gestillt worden sind.

  1. Grund-/Existenzbedürfnisse
  2. Sicherheitsbedürfnisse
  3. Soziale Bedürfnisse (Zugehörigkeit)
  4. Soziale Bedürfnisse/Individualbedürfnis (Anerkennung)
  5. Selbstverwirklichung

Kollektivbedürfnisse sind Bedürfnisse, die eine Gruppe von zusammenlebenden Personen betrifft. Die Volkswirtschaftslehre geht davon aus, dass der Mensch unendlich viele Bedürfnisse besitzt.

Knappe Ressourcen: Güter

Güter sind sowohl Sachgüter, als auch Dienstleistungen.

  • Freie Güter sind unbeschränkt für alle zur Verfügung
  • Öffentliche Güter oft vom Staat hergestellt
    → keine Ausschliessbarkeit
    → keine Rivalität bei der Benutzung
  • Wirtschaftsgüter sind beschränkt und haben einen Preis
  • Sachgüter sind materielle Gegenstände
  • Konsumgüter dienen zur Stillung von Bedürfnissen
    Verbrauchsgüter sind nur einmal zu gebrauchen
    Gebrauchsgüter sind mehrmals zu gebrauchen
  • Dienstleistungen sind immaterielle Gegenstände
  • Investitionsgüter dienen zur Herstellung von Dienstleistungen oder Sachgütern.

Gütereinteilung

Güter

  • Freie Güter
  • Wirtschaftliche Güter
    — Dienstleistungen
    — Sachgüter/Waren
    - Investitionsgüter
    - Konsumgüter
    → Gebrauchsgüter
    → Verbrauchsgüter

Knappe Ressourcen: Produktionsfaktoren

Mittel zur Herstellung von Güter:

  • Boden
    → Standort
    → Rohstofflieferant
    → Anbaufläche
  • Arbeit
    → Anzahl
    → Qualität
  • Kapital
  • Wissen

Das Ziel der optimalen Allokation der Ressourcen

Optimale Allokation (=Zuteilung) der Ressourcen

Verhalten nach ökonomischen Prinzipen

Produktivität zeigt Verhältnis von Input zu Output

  • Maximumprinzip
    Mit gegebenem Input maximaler Output
  • Minimumprinzip
    Mit gegebenem Output minimaler Input
  • Optimumprinzip
    Best Kombination

Aufgaben der Volkwirtschaftslehre

Optimalen Allokation der Ressourcen

Was umfasst die Volkswirtschaft?

  • Unternehmungen
  • Haushalte
  • Ausland
  • Staat
  • Vermögensbildung (Banken und Versicherungen)

Rahmenbedingungen einer Volkswirtschaft

  • Ökologie
  • Politik und Recht
  • Kultur und Gesellschaft

Gegenstand der Volkswirtschaftslehre

Rationaler Umgang mit den Ressourcen

Wirtschaftliche Vorgänge beobachten

  • Mikroökonomie
    → Einzelne Wirtschaftsteilnehmer
  • Makroökonomie
    → Alle Wirtschaftsteilnehmer
  • Arbeitslosigkeit
    → Erwerbslosenquote
    → Arbeitslosenquote

Wirtschaftliche Vorgänge erklären

Wirtschaftsmodelle und Grafiken
einfacher Wirtschaftskreislauf
→ Unternehmung — Haushalte
Bruttoinlandprodukt (BIP) misst den Wert von Güter in einem Land in einem Jahr
Volkseinkommen (VE) misst das Entgelten für die Produktion

Wirtschaftliche Vorgänge prognostizieren und beeinflussen

erweiterter Wirtschaftskreislauf
→ Unternehmung — Haushalt — Staat — Banken — Ausland

Erfassung der Wirtschaftsleistung

Entstehung des Bruttoinlandprodukt durch Wertschöpfungsprozesse (Produktion)

Leistung einer Wirtschaft entsteht aus einer Kette von Wertschöpfungsprozessen

  1. Wirtschaftssektor (Primärer Sektor): Urproduktion
  2. Wirtschaftssektor (Sekundär Sektor): Industrie
  3. Wirtschaftssektor (Tertiär Sektor): Dienstleistungen

Ansätze zur Berechnung des BIPs:

  1. Produktionsansatz
    Umsatz
    — Vorleistungen
    + Gütersteuern
    — Subventionen
    = BIP
  2. Einkommensansatz
    Arbeitnehmerentgelt
    + Nettobetriebsüberschuss
    + Abschreibungen
    + Produktions-/Importabgaben
    — Subventionen
    = BIP
  3. Verwendungsansatz
    Konsum Privathaushalt
    + Konsum Staatshaushalt
    + Bruttoinvestitionen
    + Export ins Ausland
    — Import vom Ausland
    = BIP

Abgrenzungen BIP/BNE

BIP → Wertschöpfung innerhalb der Schweiz
BNE → Wertschöpfung aller Schweizer Unternehmen

Bruttonationaleinkommen BNE (früher Bruttosozialprodukt BSP)

BNE > BIP im Normalfall

BIP
+ Arbeits- und Kapitaleinkommen vom Ausland
- Arbeits- und Kapitaleinkommen ans Ausland
= BNE

Bruttoinlandprodukt (BIP)

Verwendung der Grösse BIP

  1. Mass für den Wohlstand
  2. Mass für das Wirtschaftswachstum
  3. Strukturparameter

Zum Vergleich soll man:

  • pro Kopf rechnen
  • die Kaufkraft berücksichtigen

Kritik:

  • keine Berücksichtigung der Vermögensverteilung
  • misst nur Markttransaktionen
    → keine Haushaltsleistungen
    → keine Freiwilligenarbeit
    → keine Schwarzarbeit
  • Fehlerfassungen

Wohlstand und Wohlfahrt

Wohlstand → Vermögen
Wohlfahrt → Lebensqualität

Vom Entwicklungsland zum Dienstleistungsland

Man verspricht sich mit höherem BIP steigt auch die Wohlfahrt. Weshalb die Länder von Entwicklungsländer zu Schwellenländer zu Industrieländer zu Dienstleistungsländer aufsteigen wollen.

Auf der Suche nach besseren Massstäben als das BIP

Eine Alternative ist der HDI (Human Development Index) oder der HPI (Happy Planet Index), welche zum Wohlstand auch die Wohlfahrt berücksichtigen.

Gesamtwirtschaftliche Ziele der Wirtschaftspolitik: Die magischen Vielecken

Wirtschaftspolitische Ziele

  • Vollbeschäftigung
  • Preisstabilität
  • Aussenwirtschaftliches Gleichgewicht
  • Wirtschaftswachstum
  • Sozialer Ausgleich
  • Umwelterhaltung
  • Ausgeglichener Staatshaushalt

Beziehungen zwischen den wirtschaftspolitischen Zielen

  • Zielharmonie
  • Zielkonflikt
  • Zielneutralität

Netzwerke
Abhängigkeiten der einzelnen Aktionen auf die Zustände

Magisches Vielecke

Jedes Land hat eine andere Priorität der Ziele.

  • Schweiz — Vollbeschäftigung
  • Deutschland — Sozialer Ausgleich
  • USA — Wachstum

Verhalten der einzelnen Wirtschaftsteilnehmer: Umgang mit Knappheit

Jedes handeln bringt mit sich Opportunitätskosten. Das sind Möglichkeiten, die entgehen zum Beispiel wenn eine Frau entscheidet zuhause zu bleiben und auf die Kinder zu hüten, entstehen Opportunitätskosten in Form von entgangenem Lohn, wenn sie arbeiten, gehen würde. Diese Kosten schaffen Anreize. Nach dem Modell des Homo Oeconomicus ist der Mensch versucht das beste und meist zu erreichen und reagiert auf Anreize.

Das Entscheiden der Wirtschaftsteilnehmer basiert auf:

  1. Markt
  2. Staat
  3. Moral

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