Ziele der Wirtschafts- und Sozialpolitik
Ein grundsätzliches Dilemma: Unabsehbare Bedürfnisse & knappe Güter
Unabsehbare Bedürfnisse
Ein Bedürfnis ist der Wunsch, einen Mangelzustand zu beheben.
Bedürfniskategorien nach Maslow
Die Maslow-Pyramide besagt, dass ein höheres Bedürfnis nur dann aktuell wird, wenn das wenn die Vorhergehenden gestillt worden sind.
- Grund-/Existenzbedürfnisse
- Sicherheitsbedürfnisse
- Soziale Bedürfnisse (Zugehörigkeit)
- Soziale Bedürfnisse/Individualbedürfnis (Anerkennung)
- Selbstverwirklichung
Kollektivbedürfnisse sind Bedürfnisse, die eine Gruppe von zusammenlebenden Personen betrifft. Die Volkswirtschaftslehre geht davon aus, dass der Mensch unendlich viele Bedürfnisse besitzt.
Knappe Ressourcen: Güter
Güter sind sowohl Sachgüter, als auch Dienstleistungen.
- Freie Güter sind unbeschränkt für alle zur Verfügung
- Öffentliche Güter oft vom Staat hergestellt
→ keine Ausschliessbarkeit
→ keine Rivalität bei der Benutzung - Wirtschaftsgüter sind beschränkt und haben einen Preis
- Sachgüter sind materielle Gegenstände
- Konsumgüter dienen zur Stillung von Bedürfnissen
→ Verbrauchsgüter sind nur einmal zu gebrauchen
→ Gebrauchsgüter sind mehrmals zu gebrauchen - Dienstleistungen sind immaterielle Gegenstände
- Investitionsgüter dienen zur Herstellung von Dienstleistungen oder Sachgütern.
Gütereinteilung
Güter
- Freie Güter
- Wirtschaftliche Güter
— Dienstleistungen
— Sachgüter/Waren
- Investitionsgüter
- Konsumgüter
→ Gebrauchsgüter
→ Verbrauchsgüter
Knappe Ressourcen: Produktionsfaktoren
Mittel zur Herstellung von Güter:
- Boden
→ Standort
→ Rohstofflieferant
→ Anbaufläche - Arbeit
→ Anzahl
→ Qualität - Kapital
- Wissen
Das Ziel der optimalen Allokation der Ressourcen
Optimale Allokation (=Zuteilung) der Ressourcen
Verhalten nach ökonomischen Prinzipen
Produktivität zeigt Verhältnis von Input zu Output
- Maximumprinzip
Mit gegebenem Input maximaler Output - Minimumprinzip
Mit gegebenem Output minimaler Input - Optimumprinzip
Best Kombination
Aufgaben der Volkwirtschaftslehre
Optimalen Allokation der Ressourcen
Was umfasst die Volkswirtschaft?
- Unternehmungen
- Haushalte
- Ausland
- Staat
- Vermögensbildung (Banken und Versicherungen)
Rahmenbedingungen einer Volkswirtschaft
- Ökologie
- Politik und Recht
- Kultur und Gesellschaft
Gegenstand der Volkswirtschaftslehre
Rationaler Umgang mit den Ressourcen
Wirtschaftliche Vorgänge beobachten
- Mikroökonomie
→ Einzelne Wirtschaftsteilnehmer - Makroökonomie
→ Alle Wirtschaftsteilnehmer - Arbeitslosigkeit
→ Erwerbslosenquote
→ Arbeitslosenquote
Wirtschaftliche Vorgänge erklären
Wirtschaftsmodelle und Grafiken
einfacher Wirtschaftskreislauf
→ Unternehmung — Haushalte
Bruttoinlandprodukt (BIP) misst den Wert von Güter in einem Land in einem Jahr
Volkseinkommen (VE) misst das Entgelten für die Produktion
Wirtschaftliche Vorgänge prognostizieren und beeinflussen
erweiterter Wirtschaftskreislauf
→ Unternehmung — Haushalt — Staat — Banken — Ausland
Erfassung der Wirtschaftsleistung
Entstehung des Bruttoinlandprodukt durch Wertschöpfungsprozesse (Produktion)
Leistung einer Wirtschaft entsteht aus einer Kette von Wertschöpfungsprozessen
- Wirtschaftssektor (Primärer Sektor): Urproduktion
- Wirtschaftssektor (Sekundär Sektor): Industrie
- Wirtschaftssektor (Tertiär Sektor): Dienstleistungen
Ansätze zur Berechnung des BIPs:
- Produktionsansatz
Umsatz
— Vorleistungen
+ Gütersteuern
— Subventionen
= BIP - Einkommensansatz
Arbeitnehmerentgelt
+ Nettobetriebsüberschuss
+ Abschreibungen
+ Produktions-/Importabgaben
— Subventionen
= BIP - Verwendungsansatz
Konsum Privathaushalt
+ Konsum Staatshaushalt
+ Bruttoinvestitionen
+ Export ins Ausland
— Import vom Ausland
= BIP
Abgrenzungen BIP/BNE
BIP → Wertschöpfung innerhalb der Schweiz
BNE → Wertschöpfung aller Schweizer Unternehmen
Bruttonationaleinkommen BNE (früher Bruttosozialprodukt BSP)
BNE > BIP im Normalfall
BIP
+ Arbeits- und Kapitaleinkommen vom Ausland
- Arbeits- und Kapitaleinkommen ans Ausland
= BNE
Bruttoinlandprodukt (BIP)
Verwendung der Grösse BIP
- Mass für den Wohlstand
- Mass für das Wirtschaftswachstum
- Strukturparameter
Zum Vergleich soll man:
- pro Kopf rechnen
- die Kaufkraft berücksichtigen
Kritik:
- keine Berücksichtigung der Vermögensverteilung
- misst nur Markttransaktionen
→ keine Haushaltsleistungen
→ keine Freiwilligenarbeit
→ keine Schwarzarbeit - Fehlerfassungen
Wohlstand und Wohlfahrt
Wohlstand → Vermögen
Wohlfahrt → Lebensqualität
Vom Entwicklungsland zum Dienstleistungsland
Man verspricht sich mit höherem BIP steigt auch die Wohlfahrt. Weshalb die Länder von Entwicklungsländer zu Schwellenländer zu Industrieländer zu Dienstleistungsländer aufsteigen wollen.
Auf der Suche nach besseren Massstäben als das BIP
Eine Alternative ist der HDI (Human Development Index) oder der HPI (Happy Planet Index), welche zum Wohlstand auch die Wohlfahrt berücksichtigen.
Gesamtwirtschaftliche Ziele der Wirtschaftspolitik: Die magischen Vielecken
Wirtschaftspolitische Ziele
- Vollbeschäftigung
- Preisstabilität
- Aussenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Wirtschaftswachstum
- Sozialer Ausgleich
- Umwelterhaltung
- Ausgeglichener Staatshaushalt
Beziehungen zwischen den wirtschaftspolitischen Zielen
- Zielharmonie
- Zielkonflikt
- Zielneutralität
Netzwerke
Abhängigkeiten der einzelnen Aktionen auf die Zustände
Magisches Vielecke
Jedes Land hat eine andere Priorität der Ziele.
- Schweiz — Vollbeschäftigung
- Deutschland — Sozialer Ausgleich
- USA — Wachstum
Verhalten der einzelnen Wirtschaftsteilnehmer: Umgang mit Knappheit
Jedes handeln bringt mit sich Opportunitätskosten. Das sind Möglichkeiten, die entgehen zum Beispiel wenn eine Frau entscheidet zuhause zu bleiben und auf die Kinder zu hüten, entstehen Opportunitätskosten in Form von entgangenem Lohn, wenn sie arbeiten, gehen würde. Diese Kosten schaffen Anreize. Nach dem Modell des Homo Oeconomicus ist der Mensch versucht das beste und meist zu erreichen und reagiert auf Anreize.
Das Entscheiden der Wirtschaftsteilnehmer basiert auf:
- Markt
- Staat
- Moral